spanischer Künstler; politische und sozialkritische Projekte, Aktionen
* 1966 Madrid
Herkunft
Santiago Sierra wurde 1966 in Madrid geboren.
Ausbildung
S. studierte Kunst an der Universidad Complutense und am Circulo de Bellas Artes in Madrid und legte 1989 seinen Bachelor ab. Anschließend besuchte er 1989-1991 die Hochschule für Bildende Künste in Hamburg und dort die Kurse von Franz Erhard Walther, Bernhard Blume und Stanley Brouwn. Danach absolvierte er noch ein zweijähriges Aufbaustudium (1995-1997) an der Escuela de San Carlos der Universidad Autónoma von Mexiko City.
Wirken
Kunst als Systemkritik
Kunst als Systemkritik S.s Arbeiten beschäftigen sich mit sozialen und politischen Themen, die sich in der Durchführung oft zu drastischen, radikalen, provokativen und konfrontativen Aktionen gegen Rassismus und Ausbeutung entwickeln. Dazu heuert er Bedürftige zum Mindestlohn an, um sie sinnlose und erniedrigende Tätigkeiten ausführen zu lassen. Für eine Performance in New York engagierte S. z. B. Asylbewerber, die pro Tag gegen geringes Entgelt vier Stunden in engen Pappkartons im Museum sitzen mussten; bei einem anderen Projekt ließ er Arbeiter schwere Betonblöcke hin und her schieben. Bei der Biennale von Venedig 2001 bezahlte er Einwanderer, meist Straßenhändler, dafür, dass sie sich die Haare blond färben ließen und somit wie "Europäer" ...